Für westliche Augen ist Indien ein schwer zu verstehendes Land. Auf der einen Seite gibt es hochspezialisierte IT-Techniker, horrende Wachstumsraten und eine Oberschicht, die unserem Lebens- und Bildungsstandard in nichts nachsteht. Und auf der anderen Seite so viel entsetzliches Elend. Laut UNICEF sterben jährlich rund 2,1 Millionen indische Kinder vor ihrem fünften Geburtstag, Mangelernährung, verunreinigtes Trinkwasser, Menschenhandel, Ausbeutung sowie die starke Diskriminierung von Mädchen sind nur einige der Gründe. Was uns so befremdlich erscheint, ist die Tatsache, dass beide Seiten nebeneinander in einem Land existieren, das nicht weniger als die größte Demokratie der Welt darstellt. Warum wird das zugelassen? Und liegt es nicht in der ureigenen Verantwortung der indischen Regierung diese Missstände zu beheben? Diese Fragen und mehr noch die denkbaren Antworten sind wichtig. Man muss sich mit ihnen auseinandergesetzt haben, bevor man die Ziele und Aufgaben der IndienHilfe Deutschland e.V. wirklich versteht. Denkt man darüber nach, können die Gründe für die erschreckende Armut schnell in der schieren Überbevölkerung gefunden werden, in der hohen Geburtenrate, dem indischen Kastendenken oder sogar den Fehlern des politischen Systems. An solche Gedanken angelehnt kommt man vielleicht zu dem Schluss, dass es weder in unserer Hand noch in unserer Verantwortung liegt, dieses Elend zu bekämpfen. Wir können die Probleme Indiens nicht lösen. Warum sollten wir es also versuchen? Es ist genau dieser Punkt, an dem wir von der IndienHilfe Deutschland e.V. sagen: Es geht nicht um Indien. Es geht nicht um Politik und es geht auch nicht um 2,1 Millionen Kinder. Es geht um das dreijährige Waisenmädchen, das im Abfall nach Nahrungsresten sucht. Es geht um die Mutter, deren Sohn stirbt, weil es kein frisches Trinkwasser bekommt. Es geht um den Familienvater, der seine beiden Töchter wegjagen muss, weil er auch nach täglich 14 Stunden Arbeit nicht weiß, womit er sie ernähren soll. Es geht um Menschen. Und diesen Menschen können wir helfen. Wir können ihre Probleme lösen und ihnen mit verhältnismäßig geringem Einsatz ein neues Leben schenken.
Der Zweck der IndienHilfe Deutschland e.V. ist die Förderung der Schulerziehung von indischen Kindern sowie die Unterstützung hilfsbedürftiger Personen in Indien und die Förderung internationaler Gesinnung, der Toleranz und Wertschätzung auf allen Gebieten der Kultur und der Religion. Die Prinzipien der Partizipation und der Kinderrechteansatz sind die Grundlage für die Arbeit der IndienHilfe Deutschland e.V. Besonderes Gewicht hat die Nachhaltigkeit im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe. Unsere Projekte sollen dazu beitragen, langfristig die Eigenständigkeit und Unabhängigkeit, mit der die Betroffenen ihr Leben gestalten können, zu erreichen und zu sichern.
So ist ein Bestandteil unserer Arbeit die Bereitstellung einer geeigneten Umgebung, in der Kinder und Jugendliche eine Chance auf ein menschenwürdiges Leben haben, in Sicherheit aufwachsen, ihre Potenziale entfalten können und in die Lage versetzt werden, ihre persönliche Entwicklung in die eigenen Hände zu nehmen.
Die IndienHilfe Deutschland e.V. fühlt sich des Weiteren dem Ziel der Armutsbekämpfung verpflichtet. Ein essentieller Bestandteil der Projekte zur Armutsbekämpfung ist die Befriedigung der Grundbedürfnisse wie die Trinkwasserversorgung und eine ausgewogene Ernährung. Auch hierbei ist die Nachhaltigkeit der Projekte ein wichtiges Ziel.
Hinzu kommt die Verbesserung der medizinischen Versorgung. Schulbildung und weiterführende Berufsausbildung stehen als Mittel zur Bekämpfung der Armut und der Chancenlosigkeit im Zentrum der IndienHilfe Deutschland e.V.
Der IndienHilfe Deutschland e.V. sind vor allem die Projekte wichtig, die lokale Partner in die Planung und Durchführung einbeziehen. Diese Projekte haben die nachhaltige Entwicklung der Kinder und Familien zum Ziel; denn nur derjenige, der seinen Lebensunterhalt eigenständig erwirtschaften kann, ist in der Lage, der Armutsspirale zu entkommen. Die IndienHilfe Deutschland e.V. kooperiert mit einheimischen Partnern, die überwiegend auf Basis einer christlichen Grundlage arbeiten und sich über die Projektarbeit hinaus für die Menschenrechte und insbesondere für die Rechte von Kindern und Jugendlichen in ihrem Land engagieren. Direkter Partner der IndienHilfe Deutschland e.V. ist der katholische Orden der Pilar Fathers (Society of Pilar).
Der Verein IndienHilfe Deutschland e.V. verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige, mildtätige und kirchliche Zwecke. Die Vereinstätigkeiten werden ehrenamtlich ausgeführt. Der Verein ist selbstlos tätig und verfolgt nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke. Die Mittel des Vereins dürfen nur für die satzungsmäßigen Zwecke verwendet werden. Die Mitglieder erhalten keine Zuwendungen aus den Mitteln des Vereins.
Nur 5,- € kostet die Menge Reis, die nötig ist, um ein Kind in Indien einen Monat lang zu Ernähren.